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Die fette Krise

Česko

US-Bürger erhähren sich in der Krise auch noch billiger und fetter

Bill Briggs weiß noch genau, wann er in der Rezession gelandet ist. Die Wahrheit ereilte ihn in Form einer Zahl. Sie hatte allerdings nichts mit seinem Bankkonto zu tun, seinem Aktien-Portfolio oder dem schrumpfenden Wert seines Hauses - nein, sie kam „direkt aus meinem Arztbefund“. Briggs Cholesterinspiegel ist binnen eines Jahres um 46 Punkte gestiegen. Denn der freie Autor versuchte „Geld zu sparen, indem ich auf die billige Tour aß. Ich habe mein Essensbudget halbiert, indem ich mich mit einem schmackhaften Menü aus Hot Dogs, GrilledCheese-Sandwichs, Fischstäbchen und dem gelegentlichen FastFood-Monstermahl für 2,89 Dollar durchschlug.“ Mit dem Problem ist Briggs nicht allein. Wie Millionen anderer Amerikaner hat er angefangen, bei der Ernährung zu sparen. Die Rezession führt zu Arbeitslosigkeit, Pleitewellen und dem Niedergang ganzer Stadtviertel - und Gesundheits- und Fitnessproblemen der US-Bürger. Erste Studien zeigen, dass die Krise immer mehr Leute zu billigerem, damit meist ungesünderem und fettigerem Essen führt. Und das in einer ohnehin fettsüchtigen, zuckerkranken Nation.

Rezessionspfunde Die Rechnung ist einfach: Ein doppelter Cheeseburger ist schlicht billiger als ein Karton Biomüsli oder ein Kopfsalat ohne Pestizide. Soziologieprofessor Kenneth Land von der Duke University in North Carolina beschreibt das neue KrisenEssen so: „Fast Food mit viel Kohlenhydraten und viel Zucker“. Er prognostiziert einen Anstieg der Fettsuchtraten bei Kindern und Erwachsenen. „Die Konsequenzen der aktuellen Rezession werden dramatisch sein.“

Eine weitere Studie sagt voraus, dass ein zehnprozentiger Anstieg der Armut mit einem sechsprozentigen Anstieg der Fettsucht einhergehen wird. Das knackige Schlagwort der Forscher und Ökonomen heißt: Rezessionspfunde. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC waren schon vor der Krise 34 Prozent der erwachsenen US-Bürger - mehr als 72 Millionen Menschen - und 16 Prozent der Kinder übergewichtig. Konkrete Zahlen für die Rezessionsmonate wird es zwar frühestens 2010 geben, doch Experten haben keine Zweifel, dass der Trend nach oben zeigt.

Die Obamas tun das ihre, um die rezessionsbedingte Verfettung einzudämmen. First Lady Michelle Obama hat vor Monaten einen eigenen Gemüsegarten fürs Weiße Haus angelegt, der mittlerweile einen Großteil der Zutaten für das tägliche Präsidentenmenü bereitstellt. Einer Umfrage des Pew Research Centers zufolge wollen immerhin 21 Prozent der US-Bürger ihrem Beispiel folgen, um die Krise zu überstehen.

O autorovi| Focus Online, Stránku připravila Veronika Jičínská

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