Als erster Zoo Europas schafft der Zoo Zürich die Stelle eines Kurators, der sich speziell für die Beschäftigung der Tiere einzusetzen hat. Die Tiere sollen vermehrt ihr natürliches Verhalten ausleben können. Ab 2009 ist damit neben Robert Zingg (Säugetiere und Vögel), Samuel Furrer (Fische, Amphibien, Reptilien) und Martin Bauert (Botanik) ein vierter Kurator im Zoo tätig, zuständig für „Behaviour enrichment“. Die Gespräche über die Stellenbesetzung sind noch im Gange.
Bei der Verhaltensanreicherung geht es nicht um ein „Unterhaltungsprogramm“. Die Tiere sollen vielmehr die Möglichkeit haben, ihr natürliches Verhalten auch im Zoo zumindest ein Stück weit auszuleben. Schon bisher hat der Zoo Zürich einiges in dieser Richtung gemacht. Gemäss Rübel am meisten für Primaten und Katzen. Aber auch Wölfe, Bären und viele andere Tierarten haben profitiert. Monoton hin und her wandernde Tiger, Löwen oder Bären kann man am Zürichberg seit Jahren nicht mehr sehen.
Nun wird dieser Bereich mit der neuen Kuratorenstelle aufgewertet. Dabei kann man durchaus auch bei Tierarten etwas erreichen, bei denen man dies nicht auf Anhieb erwartet. Auch etwa den Fischen könne man das Leben kurzweiliger machen, indem man beispielsweise das Futter variiert oder zu verschiedenen Zeiten füttert, so Rübel.
Aufregender Besuch Massnahmen, die in verschiedenen Zoos schon eingeführt wurden, sind etwa spannende neue Fütterungsformen, das Einbringen von Gerüchen in Gehegen oder das gemeinsame Halten verschiedener Tierarten im gleichen Gehege. In Zürich dürfen zudem die Wölfe immer wieder das benachbarte Tigergehege absuchen - während die Tiger im Haus sind. Sie freuen sich dann jeweils sichtlich, schnüffeln und graben, spüren den fremden Gerüchen nach und erkunden das Gehege.
Und wenn die Wölfe wieder bei sich „zu Hause“ sind, haben auch die Tiger etwas vom Besuch: Die Wöfe hinterlassen auf ihrer Erkundungstour genügend Marken und Gerüche, um die Tiger für einige Zeit zu unterhalten.
