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Jesus-Tuch im Superscanner

Česko

Italienische Wissenschaftler haben eine Aufnahme des Turiner Grabtuches angefertigt

Die Wissenschaftler waren höchst vorsichtig. In einem Reinraum streckten sie das Objekt auf einer Bahre aus, fixierten es für die anstehende Operation. Alle Anwesenden mussten Schutzanzüge tragen. Die Luftfeuchtigkeit wurde genau überwacht, sogar das Licht gefiltert. Denn das Objekt ist alt. Sehr alt. Mindestens 700 Jahre - viele glauben sogar: zwei Jahrtausende. Das berühmte Grabtuch von Turin lag am 22. Januar dieses Jahres auf dem Operationstisch. Die Wissenschaftler erstellten mit einem Superscanner ein neues Bild des angeblichen Leichentuches Jesu, über dessen Echtheit seit langem gestritten wird - jetzt sind die neuen Fotos veröffentlicht. Die Firma HAL9000, spezialisiert auf hochauflösende Fotografie von Kunstwerken, hatte vom Heiligen Stuhl die Erlaubnis bekommen, das rund viermal einen Meter große Tuch auf 158 Gigabytes abzulichten - mit einer Detailgenauigkeit von bis zu einem fünfhundertstel Milimeter.

Umstritten ist das Grabtuch bereits seit seiner ersten historischen Erwähnung im 14. Jahrhundert. Angeblich hat es den Leichnam Jesu bedeckt, als dieser nach seinem Tod vom Kreuz genommen wurde. Dabei haben sich, so die Befürworter der Echtheit, die Züge seines Körpers mit den Wunden der Kreuzigung in das Gewebe abgedrückt.

Echt oder falsch?

Gerade die Abdrücke der Wunden sind ein heikler Punkt. Sämtliche mittelalterliche Darstellungen zeigen Jesus am Kreuz mit Nägeln durch die Handflächen und einem Dornenkranz auf der Stirn. Die Verletzungen auf dem Grabtuch aber zeugen von Nägeln in den Handgelenken; die Dornen waren zu einer Haube geflochten, die den gesamten Schädel umhüllte. Das entspricht den tatsächlichen Folterpraktiken um die Zeitenwende im Heiligen Land - was Archäologen allerdings erst zum Ende des vergangenen Jahrhunderts herausgefunden haben.

Sindonologie Um 1900 bildete sich ein eigener Wissenschaftszweig, der sich mit der Frage nach der Echtheit des Grabtuches von Turin beschäftigt: die Sindonologie, abgeleitet von altgriechischen Wort für Leichentuch (sindón). 1978 kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die Blutflecken in dem Gewebe tatsächlich echt sind und die Körperabdrücke aus dehydrierten Fasern bestehen.

1988 berief der Heilige Stuhl erneut eine Untersuchung ein. Diesmal ging es um das Alter des Tuches. Die Datierung von drei unabhängigen Instituten: der University of Arizona, der Oxford University und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich wies das Tuch in das 14. Jahrhundert, also genau in jene Zeit, zu er es auch erstmals schriftlich erwähnt wurde. 2005 kam ein Chemiker zum Schluss, dass das Tuch doch echt sein könnte, weil die Forscher 1988 angeblich einen Fehler bei der Radiokarbonanalyse gemacht haben.

Das Tuch wird jedenfalls nur noch selten hervorgeholt. Zuletzt geschah das im Jahr 2000, als mehr als drei Millionen Pilger nach Turin strömten, um das Leichentuch mit eigenen Augen zu sehen. Die nächste Ausstellung ist erst für 2025 geplant.

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