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Barack Obama verändert die politische Kultur. Hoffentlich nicht nur in Amerika.

Einer der letzten Stationen im Wahlkampf des Barack Obama war ein Städtchen namens Elkhart im US-Bundesstaat Indiana. Ein langweiliger Ort, flach die Landschaft, einfach die Menschen, die nächste Oper liegt Lichtjahre entfernt. Als Obama vor sechs Monaten hier war, gab es keine weitere Auffälligkeit als diese monotone Unauffälligkeit. Selbst die Arbeitslosenzahl war gewöhnlich, knapp fünf Prozent. Mittlerweile steckt Amerika in einer tiefen Wirtschaftskrise und die Arbeitslosigkeit in Elkhart hat sich verdreifacht. Da kam Obama zurück. Er verlegte das morgendliche CIABriefing im Weißen Haus, stieg in die mehrstöckige Air Force One und zwei Stunden später stand er wieder in der Turnhalle von Elkhart. Er hatte noch kein Wort gesagt, da lautete seine Botschaft: Ich bin aufgestiegen, habe aber nicht abgehoben. Ich bin weit weg, aber schnell da. Er habe im Wahlkampf versprochen zu helfen, wenn es nötig sei. Natürlich war das Symbolik. Aber eine Symbolik, die den Menschen und dem politischen System gut bekam.

Rede einfach und rede selbst Obama wurde kurz vorgestellt, von einem älteren Mann namens Ed Neufeldt. Den Arbeitsplatz hatte man ihm gerade genommen, aber Obama gewährte ihm die Ehre der Vorrede. Der Mann glühte vor Glück. Weitere Begrüßungsund Dankesworte gab es nicht. Es fehlte sogar ein Moderator für die Fragestunde, was daran lag, dass Obama alles selbst in die Hand nahm. Obama ermunterte zur Kritik und bekam sie prompt.

Die Stimme der Unzufriedenen gehörte einer jungen Frau. Laura hieß sie. Er habe als Präsidentschaftskandidat Veränderung versprochen, aber kaum im Amt nominiere er Minister, die ihre Steuern nicht bezahlt hätten, sagte sie. Ihre Frage laute daher: Herr Obama, wie kann ich Ihnen künftig vertrauen? Die Obama-Anhänger in der Halle begannen zu murren. Der Präsident aber bat um Stille. „That’s ok!“, sagte er. Das sei eine sehr berechtige Frage, „a fair question“. Man sah, wie sein Kopf arbeitete, bevor das Mundwerk sich in Bewegung setzte.

Zwei Antworten überreicht der Präsident der jungen Frau schließlich. Zum ersten, sagte er, bekomme er kein Kabinett zusammen, wenn er nur Leute berufe, die absolut fehlerfrei seien. Er selbst sei es auch nicht. Zweitens müsse er in diesem Fall leider zugeben: „Ich habe einen Fehler gemacht.“ Es dürfe nicht sein, dass es zwei Spielregeln im Lande gebe, eine für das Volk und eine für die Politiker. Deshalb wiederholte er noch mal: „Ich habe einen Fehler gemacht.“ So klar hat man das selten gehört. Er machte sich klein, um die Bürger von Elkhart groß zu machen. Er hat sie nicht geheilt von den amerikanischen Gegenwartsgebrechen wie Armutsangst und Arbeitslosigkeit. Aber er hatte sie getröstet.

O autorovi| Spiegel Online

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