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Lidovky.cz

„Alles Liebe, deine Elke“

Česko

Manche schaffen es, in geschäftlichen E-Mails ihre Individualität zu beweisen

Psychologen predigen es immer wieder, inzwischen ist es eine Binsenweisheit: Der Mensch entscheidet innerhalb kürzester Zeit, ob ihm sein Gegenüber sympathisch ist oder nicht. Der erste Eindruck ist nicht wiedergutzumachen - versagen Sie hier, können Sie die ganze Geschäftsbeziehung vergessen. Genauso ist es bei der E-Mail: Auch da entscheidet der Einstieg darüber, wie der folgende Text beim Empfänger ankommt. Ein „Hallo!“ hat eine andere Ausstrahlung als ein „Hallo,“, nach dem es klein weitergeht. Das Ausrufezeichen ist forsch, fordernd, aufmerksamkeitsheischend. Das Komma vorsichtig, bedächtig, höflicher. Ein „Sehr geehrter“ signalisiert Respekt, „Lieber“ Vertraulichkeit, „Guten Tag“ klingt fast ein wenig besserwisserisch. Die Anrede bereitet ziemlich gut darauf vor, was nach ihr folgt. Eine Einladung zur geselligen Runde, weil der Teamleiter Geburtstag hat, wird er kaum an die „Sehr verehrten Kollegen“ schicken.

Diese Grundregeln haben die meisten Angestellten soweit verinnerlicht, dass wahre Stilbrüche selten geworden sind. Anders ist es bei den Signaturen: Offenbar lässt die Konzentration nach den ersten Sätzen schlagartig nach. Auf eine korrekte Anrede folgt meist ein ordentlicher Fliesstext, doch am Ende von Geschäftsmails findet sich das Grauen.

Da bestätigt die Teamassistenz ganz sachlich eine Raumbuchung für das nächste Meeting, um am Ende mit „Alles Liebe, deine Elke“ die angemessene Schlichtheit vollkommen zunichtezumachen. Alles Liebe? Das wäre doch nicht nötig gewesen. Jetzt machen wir uns Sorgen um den Partner, denn wenn wirklich alles Liebe in der E-Mail steckt, was bleibt dann für den armen Kerl noch übrig?

Spontane Sympathiebekundung Beste, viele oder schöne Grüsse, die minimalistische Abkürzung „LG“ oder nur ein lapidares „bis dahin“ - das alles hätte völlig ausgereicht. Natürlich ist es wichtig, den Empfänger der Mail mit einem guten Gefühl zu entlassen. Aber so eine spontane Sympathiebekundung in beruflichem Zusammenhang ist ein wenig irritierend.

Eine ähnlich konfuse Wirkung verbreitet plötzliche, unerwartete Kreativität. „Herzhaft, Max MustermannŽ zum Beispiel. Das lässt den Leser ratlos zurück. Ebenfalls gern genommen: Lebensbejahende Sinnsprüche oder ganze Gedichte, die einen viel zu tiefen Einblick in die psychische Gesundheit des anderen erlauben.

Dann gibt es Kollegen, die den Wetterbericht in ihrer Abschiedsformel gleich mitliefern: „Mit den allerbesten Grüssen aus dem sonnigen München“ oder „dem regnerischen Hamburg“. Witzbolde dagegen versuchen, die rechtlichen Hinweise offizieller Firmen-Mails zu karikieren. „Sämtliche Rechtschreibfehler in dieser Mitteilung dienen ausschliesslich der Belustigung des Empfängers.“

Autor:
Témata: Manche, Odra, Eina, Seina, Hamburk

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