Die Wirtschaftskrise hat die Reiselust der Deutschen kaum gedämpft. Laut einer Umfrage wollen 56 Prozent der Bundesbürger im Sommer in den Urlaub fahren. Das ist nur ein Prozent weniger als im Vorjahr, als 57 Prozent angaben, ihre Ferien nicht auf Balkonien zu verbringen. In Frankreich hingegen ist die Krise deutlicher zu spüren: Von den 74 Prozent aus dem Vorjahr planen derzeit nur noch 66 Prozent einen Sommerurlaub. Das ergab das Ferienbarometer 2009 des Umfrageinstituts Ipsos. Demnach bleiben die Italiener in Sachen Sommerurlaub weiter an der Spitze: Mehr als drei Viertel planen eine Reise.
Budget ist wichtig Bei der Wahl des Reiseziels spielt für die deutschen Urlauber unverändert das Wetter die wichtigste Rolle (45 Prozent). Dicht gefolgt vom zur Verfügung stehenden Budget (Anstieg von 42 auf 44 Prozent). Bei den Franzosen ist der Geldbeutel inzwischen meist sogar entscheidend für die Wahl des Urlaubsorts. Dies gaben 54 Prozent der Befragten an (Vorjahr: 38 Prozent).
Die Höhe des geplanten Reisebudgets sank in Deutschland um vier Prozent auf 2150 Euro pro Haushalt. Damit steht die Bundesrepublik an fünfter Stelle der sieben befragten Länder. Wegen des schlechten Wechselkurses zum Euro verzeichnet Großbritannien den deutlichsten Einbruch: Statt 2584 Euro im Jahr 2008 gibt ein britischer Haushalt im Durchschnitt nur noch 2230 Euro für den Sommerurlaub aus. Das größte Budget haben die Österreicher (2333 Euro). Die Spanier investieren mit 1659 Euro am wenigsten in die großen Ferien.
Die Italiener zeigen sich dieses Jahr als größte Patrioten: 68 Prozent planen, im eigenen Land Urlaub zu machen; in Spanien sind es immerhin 67 Prozent. In Deutschland hat sich mehr als jeder Dritte (35 Prozent) für einen Urlaub innerhalb der Landesgrenzen entschieden. Im vergangenen Jahr gab es mit 29 Prozent etwas weniger Heimaturlauber. Rund die Hälfte der befragten Deutschen will in andere Länder Europas fahren. Dabei ist Italien das bevorzugte europäische Reiseziel, vor Spanien und Frankreich.
O autorovi| Focus Online, Stránku připravila Veronika Jičínská
