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Helden des Uni-Alltags

Česko

Abschreiben, Spicken, Seminararbeiten kopieren - gut die Hälfte aller Studenten tut’s

Es ist ein strahlendes Bild: Der ehrliche, wackere Student stapft unverdrossen in jede Prüfung, um dort die Note zu bekommen, die er eben verdient. Und bedeutet es noch so viel Plackerei: In seinem eigenen Kopf entsteht das Konzept für seine Seminaroder Examensarbeit, er brütet darüber, schreibt jede Zeile selbst, liest tatsächlich die Bücher, die er im Literaturverzeichnis angibt. Er lebt dann auch mit der Zensur, die ihm sein eigener Fleiß eingebracht hat. Er denkt nicht im Traum daran, sich mit unlauteren Methoden einen Vorteil zu verschaffen. Genau diesen Helden des Unialltags haben US-Psychologen aus Ohio jetzt identifiziert - und er ist in der Minderheit: auf dem Campus keine Spur von Fair Play.

Für zwei inhaltlich verknüpfte Studien befragte das Team um die Psychologin Sara Staats insgesamt 456 Bachelor-Studenten auf dem Newark Campus der Ohio State University. Ergebnis: Wer sich in der Befragung als mutig, empathisch und ehrlich erwies, hatte im vergangenen Hochschuljahr gar nicht oder jedenfalls deutlich weniger häufig betrogen - und hatte das auch für die Zukunft nicht vor.

Copy & Paste Zu dieser Gruppe zählt etwas weniger als die Hälfte der Studenten. Jeder vierte Student gab dagegen an, wahrscheinlich in den kommenden 30 Tagen zu betrügen. Der Hang zur Gedankenräuberei ist keineswegs ein angelsächsisches Phänomen. Auch deutschen Hochschullehrern macht der StudentenTrendsport Copy & Paste zunehmend Kopfzerbrechen. Die Berliner Dozentin Deborah WeberWulff etwa jagt schon seit Jahren Plagiatoren, sie testet auch regelmäßig Anti-Plagiat-Software. Und der Soziologiestudent Sebastian Sattler fragte für seine Abschlussarbeit Kommilitonen, ob sie bei Hausarbeiten unerlaubt fremde Texte kopieren würden. 90 Prozent sagten Ja.

Die größten Schummler, so die Untersuchung, sehen sich von akademischen Betrügern umgeben. Damit rationalisierten die Unlauteren ihr eigenes schmähliches Verhalten und erfänden Ausflüchte wie „Viele anderen machen es ja auch!“. Wenn einer der ehrlichen Studenten indes doch vom Glauben abfällt und betrügt, rationalisiere dieser die Tat weit weniger stark. Ihn plagt hinterher viel eher das schlechte Gewissen. Andere Studien hätten ergeben, so die Forscher, dass bis zu 80 Prozent der Studenten in ihrer Unilaufbahn mogeln. Diese Gruppe sei bereits ausführlich erforscht, die Gruppe der Ehrlichen dagegen nicht. „Akademische Helden“ nennen die Forscher den ehrlichen Studenten-Typus.

O autorovi| Spiegel Online

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