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Ich war am Boden zerstört

Česko

„Blade Runner“ gilt als Klassiker des Genre-Kinos. 1982 sah man das anders.

Blade Runner war 1982 einMisserfolg. Regisseur Ridley Scott wird im SPIEGELONLINE-Interview noch mal richtig sauer deswegen.

Was ruft der Film in Ihnen hervor, wenn Sie ihn heute sehen?

Die Periode meines Lebens, in der ich ihn gedreht habe, wird lebendig. Ich war damals sehr erfolgreich als Werbefilmer. Extrem erfolgreich sogar. Ich habe so viel Geld verdient, dass ich meinen ersten Film „The Duellists“ finanzieren konnte. Und gleich danach kam „Alien“.

Ein ganz ordentlicher Start in eine Filmkarriere.

Nicht übel, finde ich auch. Ich ging dann nach Hollywood, weil ein Freund mir angeboten hatte, ein Drehbuch mit dem Titel „Dangerous Days“ zu verfilmen, das auf der Geschichte „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ von Philip K. Dick basierte. Zunächst lehnte ich ab. Nach „Alien“ hatte ich keine Lust auf noch mehr Science Fiction. Trotzdem habe ich mich noch einmal mit den Leuten getroffen. Wir hatten ein sehr lustiges und kreatives Wochenende. Und so sagte ich zu.

Aber die Harmonie war von kurzer Dauer.

Das Problem war das Geld. Das ursprüngliche Drehbuch von „Blade Runner“ spielte in einem Wohnblock-Apartment. Ich wollte aber die ganze Stadt zeigen -und so meine Vision der Zukunft. Die sollte absolut glaubwürdig sein. Und so wuchs und wuchs das Script und damit das Budget. Mein Produzent wurde wahnsinnig, blieb aber dabei - bis kurz vor Schluss. Er konnte einfach nicht mehr, und seine Nachfolger stiegen ein.

Wie viel hat der Film damals eingespielt?

So gut wie nichts. Er kostete 22 Millionen Dollar, spielte aber nicht einmal die Produktionskosten wieder ein. Er war teuer, aber nicht unverschämt teuer. Das war zwei Jahre nach dem grandiosen Hollywood-Debakel „Heaven’s Gate“, der 40 Millionen verschlungen hatte. Ich war vor allem enttäuscht. Der Film lief aber in Europa ganz ordentlich, vor allem in Frankreich. Die Franzosen sind sehr kultivierte Kinogänger und verstehen Filme oft vor dem Rest der Welt. Und ich bekam viel Post von Fanatikern, Kinofreaks und Spezialisten. Aber das ist nicht dein Zielpublikum, wenn du einen Film für 22 Millionen Dollar machst. Da hast du das ganz große Publikum im Visier. Und in dieser Beziehung habe ich versagt. Mit Harrison Ford hatten Sie einen großen Star an Bord, dennoch blieb das Publikum weg. Warum?

Ich glaube, die Fans eines Stars vom Kaliber Harrison Fords wollten damals ihren Helden nicht auf Frauen schießen sehen oder erleben, wie er verprügelt wird. Rick Deckard in „Blade Runner“ ist ja ein machtloser Held, der sich an einem gewissen Punkt sogar selbst aufgibt.

Wenn man sich den Film heute ansieht, wirkt er immer noch modern.

Der Film war seiner Zeit weit voraus, er hat viele Regisseure inspiriert, die mit ähnlichen Sujets später enorm erfolgreich waren, die Wachowski-Brüder und ihre „Matrix“Trilogie zum Beispiel. Zudem haben wir viele Themen verarbeitet, die im Kino erst viel später relevant werden sollten: Umweltverschmutzung, globale Erwärmung, Überbevölkerung, die genetische Reproduktion von Lebewesen. Damals fand das Publikum das wohl viel zu düster und deprimierend.

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