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Lidovky.cz

Inoffizieller Mitarbeiter

Česko

Gründer der Berliner Stasi-Kneipe war selbst Spitzel

Eine geschmacklose Provokation und eine Beleidigung der Opfer - als zwei Gastronomen in Berlin vor einem Monat eine Kneipe mit Stasi-Motto eröffneten, fanden viele das gar nicht lustig. Journalisten fragten einen der Wirte, Wilfried Gau, nach der Stasi. Nicht nur aus ganz Deutschland kamen sie, selbst CNN und BBC schickten Reporter in die kleine, gerade eröffnete Kneipe im Berliner Stadtteil Lichtenberg, in der Willi Gau hinter dem Tresen stand. Gemeinsam mit seinem Partner Wolfgang Schmelz hatte er in dem Lokal mit dem viel sagenden Namen „Zur Firma“ die Stasi zum Motto erhoben - ausgerechnet in der Normannenstraße, nur wenige Hundert Meter von der ehemaligen Zentrale des einstigen Ministeriums für Staatssicherheit entfernt. „Wir setzen uns satirischernst mit dem Thema Stasi auseinander“, behauptete Gau.

Aus Überzeugung Doch nun ist Gau raus aus dem Geschäft. Sein bisheriger Partner Schmelz, der als Alleininhaber der Kneipe eingetragen ist, habe ihn auf die Straße gesetzt - weil Gau selbst einmal für die Stasi gespitzelt hat. Der in der DDR aufgewachsene Gau räumte demnach ein, dass er Inoffizieller Mitarbeiter gewesen sei.

„Ich habe es aus Überzeugung gemacht, weil die Stasi nichts anderes war als der Geheimdienst der DDR“, sagte Gau - um gleich hinzuzufügen, dass dieser Dienst sicher „übertrieben“ habe. Auch habe er als IM, rechtfertigte er sich, niemanden „ans Messer geliefert“. Dem Bericht zufolge arbeitete Gau zu DDR-Zeiten als gastronomischer Leiter eines Hotels. Wenn wichtige Funktionäre gekommen seien, hätten sich StasiOffiziere bei ihm erkundigt, welche Kellner für die Bewirtung in Frage kämen.

„Stasi-Kneipe in Berlin:Ein Bier zum Verhör“ In der Stasi-Kneipe können auch Stammgäste den IMTitel erwerben. Sie erhalten dazu einen Ausweis mit Registrierungsnummer. Speisekarten sind mit DDR-Emblem verziert, das ganze Lokal ist mit DDR- und Stasi-Devotionalien geschmückt. Das Motto hatte bei vielen für Empörung gesorgt. Die Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, bezeichnete die Kneipe als „Geschmacklosigkeit“. Der Vizedirektor der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Siegfried Reiprich, sprach von einer „Beleidigung für die Opfer“. Berlins CDU-Generalsekretär Frank Henkel kritisierte, dass eine „verbrecherische Diktatur zur Popkultur und Erlebnisgastronomie“ verklärt werde.

Spiegel Online

O autorovi| Stránku připravila Veronika Jičínská

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