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Kleine Tyrannen

Česko

Kinder in Deutschland werden immer häufiger zu Tyrannen

Sein Buch führt momentan die Bestsellerlisten in Deutschland an: Mit „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ scheint der Bonner Jugendpsychiater Michael Winterhoff, 53, und Vater zweier Kinder, einen Nerv getroffen zu haben.

Herr Winterhoff, wenn man Ihr Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ liest, kriegt man ja Angst.

Ich will keine Angst schüren. Allerdings habe ich bemerkt, dass es immer mehr auffällige Kinder gibt - etwa 30 Prozent. Ein Beispiel: Heutzutage spielen Kinder auch noch mit 12 Jahren bei mir im Warteraum in der Spielecke. Eine Begrüßung ist nicht möglich. Sie nehmen ihre Eltern oder mich gar nicht wahr. Auf dem Weg in mein Büro gehen sie sehr langsam. Die Kinder bestimmen mich im Tempo, nicht ich die Kinder. Selbst einfache Aufträge führen sie nicht aus. Was sich also dramatisch verändert hat, ist, dass diese Kinder sich nicht mehr nach Erwachsenen ausrichten, sondern die Erwachsenen dazu zwingen, sich nach ihnen auszurichten. So kommt es, dass sie auf dem Reifegrad eines Kleinkindes stehenbleiben.

Wer oder was hat daran Schuld?

Hintergrund ist für mich die sich deutlich verändernde Gesellschaft. Durch den immensen Wohlstand in den Neunzigern haben immer mehr Erwachsene damit begonnen, sich nur noch um sich selbst zu drehen. Zugleich schaffte es die Gesellschaft - etwa nach dem Zusammenbruch des Ostblocks - nicht, ihren Mitgliedern Orientierung, Sicherheit und Anerkennung zu geben. Erwachsene begannen also, sich Anerkennung über ihre Kinder zu holen. Etwa so: Wenn mich draußen keiner mehr liebt, dann soll mich wenigstens mein Kind lieben.

Kleine Kinder müssen als kleine Kinder wahrgenommen werden. Sie brauchen klare Linien und Autoritäten. Später muss man ihnen natürlich immer mehr Eigenständigkeit zuerkennen. Seit Anfang der Neunziger jedoch behandelt man bereits kleine Kinder als gleichwertige Partner. Deshalb haben sie keine Entwicklungschance. Kinder dürfen plötzlich alles, machen gefährliche Sachen oder benehmen sich auch in Gesellschaft fremder Erwachsener daneben. Und die Eltern nehmen das einfach nicht wahr. Spricht man die Eltern auf das Fehlverhalten ihrer Kinder an, sagen die nur: „Ach, das hat der doch nicht extra gemacht.“ Das Problem ist: Sie sehen in dem Kind dann nicht mehr das Kind, sondern einen Teil von sich selbst, den es in Schutz zu nehmen gilt.

Und die Kinder?

Aus der Sicht des Kindes werden Eltern zum Gegenstand, den man nach Belieben herumschieben kann. Wie einen Stuhl. Wenn Kinder aber noch nicht einmal mehr zwischen Menschen und Gegenständen unterscheiden können, sind sie in ihrer psychischen Reife und sozialen Entwicklung bedroht. Auf sie haben später Computerspiele und das Fernsehen eine ganz andere Sogwirkung.

Autor:
Témata: Seina, Odra

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