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Oskar Schindlers Sekretärin

Česko

Ein Treffen mit Mimi Reinhardt, die Oskar Schindlers lebensrettende Liste getippt hat

Nach einem halben Jahrhundert in Manhattans Upper West Side traf Mimi Reinhardt im vergangenen Herbst einen folgenreichen Entschluss. Mimi Reinhardt, 92 Jahre alt und seit fünf Jahren Witwe, zog im Dezember zum letzten Mal in ihrem Leben um. Nach Israel, wo ihr Sohn, die Enkelkinder und die Ur-Enkelkinder leben.

Mimi Reinhardt hat zwei Jahre lang als Sekretärin für Oskar Schindler gearbeitet, den 1974 verstorbenen Retter von 1200 Juden. In all den fünfzig Jahren in New York hat Reinhardt niemandem von ihrem Job bei Schindler erzählt, selbst ihrem Sohn Sascha und ihrer vor sechs Jahren verstorbenen Tochter nur in Andeutungen. „Ich wollte einfach nicht darüber reden. Nach dem Krieg hatte ich das Gefühl, dass ein Teil meines Lebens zu Ende gegangen war. Ich wollte ein neues Leben beginnen, ohne das alte.“

Als sich Reinhardt in New York für die Ausreise nach Israel entschieden hatte, kam sie nicht darumherum, von ihrer Zeit mit Schindler zu berichten. Sie kontaktierte die Jewish Agency, eine Organisation, die jüdischen Neueinwanderern bei der „Alija“ nach Israel hilft. Eine Mitarbeiterin der Jewish Agency stellte Fragen nach der Vergangenheit Reinhardts - und horchte auf, als Reinhardt ihr berichtete, sie habe zwischen 1944 und 1945 für den sudetendeutschen Fabrikanten Oskar Schindler gearbeitet. Jene Liste, die das Leben von 1200 Krakauer Juden gerettet hat, wurde von Mimi Reinhardt getippt. Mit zwei Fingern. „Das einzig Nützliche, was ich je in meinem Leben gelernt habe“, sagt Reinhardt und schaut auf ihre Hände, „ist Stenographie.“ Kein Engel Reinhardt begegnete Oskar Schindler zum ersten Mal im Oktober 1944 im KZ Plaszow. Dorthin waren die Juden aus dem Krakauer Ghetto deportiert worden. Damals suchte Schindler eine Sekretärin für seine Emaillewarenfabrik nahe Plaszow, in der jüdische Zwangsarbeiter erst Töpfe und Pfannen, später dann Rüstungsgüter herstellten. Der Kurs in Stenographie und ihr perfektes Deutsch retteten ihr das Leben, denn Schindler stellte sie ein.

Das Krakauer Ghetto war im März 1943 aufgelöst und die dort lebenden Juden in das KZ Plaszow deportiert worden. Als die Rote Armee gegen Kriegsende vorrückte, konnte Schindler durch die Zahlung von Schmiergeldern an den brutalen Lagerkommandanten Amon Göth verhindern, dass die jüdischen Zwangsarbeiter nach Auschwitz deportiert wurden. Stattdessen wurden sie in seine heute in Tschechien liegende Heimatstadt Brünnlitz gebracht. Dort stellten sie bis Kriegsende Munition her - und blieben so am Leben.

Über den Mann, der in Israel als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt wurde, sagt Reinhardt heute: „Er war kein Engel. Wir wussten, dass er der SS angehörte. Aber er konnte nicht mitansehen, was man uns Juden angetan hat. Es hat ihn angewidert.“

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