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Späte Erinnerung

Česko

Ein Berliner Museum für die Retter von Juden in Nazideutschland

Es war eine verschwindende Minderheit der Deutschen, die nun in Berlin mit der Gedenkstätte „Stille Helden“ ihre späte Ehrung erfährt: Das kleine Museum ist jenen gewidmet, die während des Nationalsozialismus ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten, indem sie ihnen Unterkunft, gefälschte Papiere und Lebensmittelmarken verschafften und sie, im Fall des stets drohenden Verrats, an andere Retter weitervermittelten. 5000 deutsche Juden haben in Deutschland im Untergrund überlebt, davon 1700 in Berlin. Da es für jeden Überlebenden mehrere Helfer gab, schätzt man die Zahl der Retter auf über 20 000. Doch nur 3000 von ihnen sind namentlich bekannt. Nach dem Krieg hielten sie sich bedeckt, einerseits aus Bescheidenheit, doch andererseits auch, weil man sich in den fünfziger Jahren als „Judenfreund“ nicht beliebt machte.

Unbesungene Helden Der damalige Berliner Innensenator Joachim Lipschitz hatte mit der Initiative „Unbesungene Helden“ 1958 in Berlin 900 Retter geehrt, doch seine Aktion blieb ohne weitere Resonanz. Offenbar fiel es leichter, der Opfer zu gedenken als ihrer Helfer, die durch ihre Taten zeigten, dass man auch anders handeln konnte. Erst mit dem Film „Schindlers Liste“ traten sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und damit auch ins Blickfeld der Historiker: Das Zentrum für AntisemitismusForschung in Berlin unternahm in den neunziger Jahren das Forschungsprojekt „Rettung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland“. Auf diesen Forschungsergebnissen basiert auch die Gedenkstätte „Stille Helden“, die von Bund und Land Berlin gemeinsam finanziert wird.

Für die inhaltliche Konzeption ist die Gedenkstätte Deutscher Widerstand verantwortlich. Das Haus am Hackeschen Markt, in dem das kleine Museum untergebracht ist, gilt als einziger erhaltener Ort in Deutschland, der mit der Rettung von Juden in Verbindung steht. An die Blindenwerkstatt von Otto Weidt, der Juden beschäftigte und damit vor der Deportation bewahrte, erinnert seit 2004 eine Ausstellung, in deren angrenzenden Räumen nun die Gedenkstätte „Stille Helden“ untergebracht ist. An einem interaktiven Medientisch kann man sich einen Überblick über die Rettungsaktionen verschaffen. Im oberen Stock befinden sich Vitrinen, die anhand von Videodokumentationen, Fotos und einigen wenigen Gegenständen einen Einblick in 250 Einzelschicksale geben. In einem dritten Raum stehen Terminals für die Recherche in einer Datenbank zur Verfügung. Die Ausstellung sei erst ein Anfang, betonte Johannes Tuchl von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand an der Pressekonferenz zur Eröffnung. Man hofft, weitere Fälle zu entdecken – die immense Verspätung, mit der die Forschung einsetzte, wird sich allerdings schwerlich wettmachen lassen. Es gibt kaum noch lebende Zeitzeugen, und die Rettungsaktionen sind schlecht dokumentiert: Die Geschichte, wie sein Vater zwei jüdische Schwestern in der Familienwohnung versteckte, habe er erst 1985 auf Bitten seiner eigenen Kinder aufgeschrieben, erzählte der 81-jährige Eugen Kahl an der Pressekonferenz.

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