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Wer war Wilhelm II.?

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Vor 150 Jahren kamWilhelm II. zur Welt: Ein zerrissener, launischer Charakter

Es sollte ein Neuanfang für Deutschland sein. Nach dem Tod des greisen Kaisers Wilhelm I. und, nur 99 Tage später, seines krebskranken Sohnes Friedrich III. fielen Wilhelm II., gerade einmal 29-jährig, am 15. Juni 1888 Amt und Titel des Deutschen Kaisers zu. Nicht nur weil es bei Thronwechseln so üblich war, jubelten die Zeitgenossen. 26 Friedens- und vier Kriegsjahre später, an deren Ende der Kaiser ins Exil nach Doorn in den Niederlanden entschwunden war, zog Harry Graf Kessler ein gänzlich anderes Fazit: Jede neue Nachricht mache „das Bild dieses Schwächlings, Feiglings, brutalen Strebers und Bramarbas, dieses Hohlkopfs und Aufschneiders, der Deutschland ins Unglück gestürzt hat, noch abstoßender. Nicht ein Zug ist an ihm, der Sympathie oder Mitleid erregen könnte.“

Die diabolische Prophetie Wilhelms von 1927, „Presse, Juden und Mücken“ seien „eine Pest, von der sich die Menschheit so oder so befreien muss. Das Beste wäre wohl Gas“, dürfte es leicht machen, sich Kesslers Verdikt anzuschließen. Wer also war Wilhelm II.?

Hirnschaden Von den zahlreichen Versuchen, die tiefe Zerrissenheit von Wilhelms Charakter zu entschlüsseln, ist die seines Biografen John Röhl sicherlich die weitestgehende. Danach kam der Sohn des Kronprinzen Friedrich und der englischen Prinzessin Victoria, der die dramatische Steißgeburt nur durch die Aufmerksamkeit einer Hebamme überlebte und dessen linke Hand verkrüppelt blieb, wegen kurzzeitigen Sauerstoffmangels mit einem „leichtgradigen Hirnschaden“ zur Welt. Das könne Überempfindlichkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwäche des Erwachsenen erklären. Genug Material für psychologische Spekulationen Die drakonischen Maßnahmen der Eltern, ihren behinderten Sohn mit blutigen Kaninchenfellen und Kopfstreckmaschinen zu therapieren, der ganze pädagogische Druck, den künftigen Thronerben doch noch zu einem tüchtigen Preußen zu erziehen, liefern genügend Material für psychologische Spekulationen. Andererseits wuchs Wilhelm in einem Elternhaus auf, das unpreußischer war als das aller Hohenzollernherrscher vor ihm. Der Vater pflegte liberale Meinungen. Darin wurde er von seiner Frau nach Kräften unterstützt, die als Tochter Queen Victorias zeit ihres Lebens engen Kontakt nach England hielt.

Der Monarch blieb der Tradition verpflichtet. Mit eiserner Disziplin – er musste auf dem Pferd festgebunden werden – lernte der verkrüppelte Prinz das Reiten, diente mit Eifer in den Potsdamer Garderegimentern. Selbst als Familienvater sollte er den Heiligen Abend im Kreise seiner Offizierskameraden verbringen. Doch unabhängig davon, dass derartige Angewohnheiten (neben den Liebkosungen seiner Adjutanten) noch heute Stoff für homoerotische Spekulationen bieten, zeigen sie doch auch die Opposition, die Wilhelm gegenüber seinen Eltern und ihren politischen Vorstellungen entwickelte.

Welt Online

O autorovi| Stránku připravila Veronika Jičínská

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