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Wir Europäer sind degeneriert

Česko

Die Europäer haben an Vielfalt verloren - zumindest genetisch

Ihre Ausbreitung über die gesamte Erde bezahlte die Menschheit mit einem Verlust an genetischer Vielfalt und gleichzeitig mit einer Anhäufung winziger Mutationen. Noah Rosenberg von der University of Michigan und seine Arbeitsgruppe konnten die Theorie erneut bestätigen, dass der moderne Mensch in Afrika entstand. Nach ihren Untersuchungen haben afrikanische Bevölkerungsgruppen die höchste Vielfalt in ihrem Genpool, wie Biologen die Gesamtheit aller Gene einer Population bezeichnen. „Aber die genetische Vielfalt schrumpft mit dem Abstand von Afrika“, schreiben die Autoren.

Eine relativ breite genetische Variabilität besitzen Völker des Nahen Ostens. Bei Asiaten und Europäern findet man bereits deutlich weniger, und am stärksten verarmt ist das Erbgut amerikanischer Indianer. Die abnehmende Vielfalt zeichnet das Besiedlungsmuster der Erde nach, ausgehend von Afrika.

Geringere genetische Vielfalt Eine Erklärung für dieses Phänomen bietet der seit Längerem diskutierte serielle Gründungseffekt, im Fachjargon der „serial founder effect“. Damit ist gemeint, dass die Menschen etappenweise die Welt besiedelten. Vermutlich verharrten sie eine gewisse Zeit in einer Region, bevor eine kleine Gruppe weiterzog, während die Mehrheit am Ort blieb. Diese kleine Gruppe, die zum Gründer einer neuen Population wurde, nahm aber nur einen Teil aus der gesamten Vielfalt des Genoms mit ins neue Siedlungsgebiet. Das Resultat ist eine serielle Verarmung des Erbguts mit zunehmendem Abstand von Afrika. Ausschließlich mit Punktmutationen beschäftigten sich dagegen Carlos Bustamante von der Cornell University in Ithaca (US-Staat New York) und Mitarbeiter. Sie verglichen die Punktmutationen im Erbgut von Amerikanern afrikanischer Abstammung mit jenen von Amerikanern europäischer Abstammung. Auch sie fanden bei den europäischen Nachkommen eine geringere genetische Vielfalt als bei den - ursprünglichen - Afrikanern.

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